Reflexiv

Die reflexive Arbeit ist ein Gefäss, in dem die Kunst über sich selbst nachdenken kann via Künstler, eine Einladung, an diesem Denken teilzunehmen, Fragen zu stellen und in ein Gespräch zu geraten. Dieses Gefäss ist jeweils zu erfinden, deshalb ist die reflexive Arbeit ein Experiment. Es geht nicht um fertige Texte, Abhandlungen, Meinungen, theoretische Erörterungen, etc., sondern um eine jeweils spezifische Form der Selbstbestimmung. weiter...

Impressum

Redaktion: Master Studierende Diplom 2019. Support: Birgit Kempker, Website: Master Studierende Diplom 2019. Support: Steven Schoch
© Institut Kunst – HGK FHNW, die AutorInnen und KünstlerInnen, Basel, 2019
www.fhnw.ch/hgk/iku, www.institut-kunst.ch

Reflexiv



Die reflexive Arbeit 1
ist ein Gefäss, in dem die Kunst über sich selbst nachdenken kann via Künstler, eine Einladung, an diesem Denken teilzunehmen, Fragen zu stellen und in ein Gespräch zu geraten. Dieses Gefäss ist jeweils zu erfinden, deshalb ist die reflexive Arbeit ein Experiment. Es geht nicht um fertige Texte, Abhandlungen, Meinungen, theoretische Erörterungen, etc., sondern um eine jeweils spezifische Form der Selbstbestimmung. Sie muss nicht sprachlich sein, nicht schriftlich und auch nicht in irgendeinem Medium festgehalten werden. Entscheidend ist ihre Möglichkeit, Räume zu öffnen fürs Denken und Sprechen und einzustimmen in die mentalen Umgebungen der Werke. Eine reflexive Arbeit kann ein mündlicher Bericht über Lektüre sein, es können Interviews, Schlafprotokolle, Filme, Musik ... Mitschriften von nie stattgefundenen Treffen sein, wichtig ist: sie sollte sich öffnen wollen, ein Gesprächsangebot machen, sie sollte Lust haben und Lust darauf machen, etwas in die Karten zu schauen, sich in die Karten schauen zu lassen, ins Handwerk, in die Motivation, in das Nichtwissen, in den Antrieb und in die Wege der Kunst. Es geht um kein schweres schwitzendes Beackern und Zerhacken der eigenen Kreationen, sondern auch um den inspirierenden und leichten, mutigen und oft paradoxen, verblüffenden Funken beim Denken. Und ja, dieser denkende Moment wohnt dem Kunstwerk selbst natürlich bei und inne. Die reflexive Arbeit macht per leichter Verschiebung und Betonung darauf aufmerksam.


reflexive work 1
is a container in which art can think about itself via artists, an invitation to participate in this thinking, to ask questions and to get into a conversation. This container has to be invented, therefore the reflexive work is an experiment. It is not about finished texts, essays, opinions, theoretical discussions, etc., but about a specific form of self-determination. It does not have to be linguistic, written or in any medium. What is decisive is its ability to open spaces for thinking and speaking and to tune into the mental environments of the works. A reflective work can be an oral report about reading, it can be interviews, sleep logs, movies, music... It can be a record of meetings that never took place, important: it should want to open itself, make an offer to talk, it should have desire and make desire to look something into the cards, to let itself be looked into the cards, into the craft, into the motivation, into the ignorance, into the drive and into the ways of art. It's not about heavy sweating and chopping up your own creations, but also about the inspiring and light, courageous and often paradoxical, astonishing spark of thought. And yes, this thinking moment is naturally inherent in the work of art itself. The reflexive work draws attention to this by means of a slight shift and emphasis.


Die reflexive Arbeit 2
ist ein Gefäss, dass jeweils neu zu erfinden ist. Es möchte Raum für Einsicht bieten, Innenansichten, Aussenansichten, Eigeneinsichten und ein Gespräch suchen mit anderen Ansichten und Sehansätzen. Zunächst möchte dieses Gefäss der Kunst und dem Kunstwerk, der künstlerischen Arbeit, Möglichkeit bieten, mit sich selbst zu sprechen und dann den Künstlern, ihre Positionen, Haltungen, Zweifel, Methoden und Vorbilder, Absichten, Geheimnisse und Motivationen, Lieben und Ängste denkend und somit denkend handelnd, auszuprobieren. Denken ist immer persönlich. Mut gehört dazu, Mut Fehler zu mache, nackt da zu stehen, sich zu verirren oder etwas zu denken, was weh tut. Die reflexive Arbeit möchte dies arteigen tun, mit Leichtigkeit abheben, schweben, fliegen oder auch mit Schwermut, ackernd wie ein Gaul. Sie weiss, dass sie in ihrer eigenen Zeit statt findet und für sie blind ist. Sie sucht nach Selbstbestimmung und Selbstsetzung und sie weiss, dass Sätze alleine noch gar kein Anzeichen von Bewusstsein sind. Oder denkt das Ornament? Der Mut und die Freiheit selbst zu denken ist nicht selbstverständlich und besonders in Ausbildungszusammenhängen ein kostbares und zu schützendes Gut. Die reflexive Arbeit kann in jedem Medium statt finden. Es kann eine Beerdigung sein, ein Konzert, eine Führung, Brot backen, Menschen bauen, Steine hauen, Sendemaste vergolden, Tarotkarten deuten, ... wichtig ist, dass sich in ihr das künstlerische Tun und Treiben selbst begegnet, begehbar ist und offen, Lust auf die sogenannte Begegnung hat mit dem was gerade nicht Kunst ist und Kunst als Kunst erkennen will.


reflexive work 2
is a container that must always be reinvented. It wants to offer space for insight, interior views, exterior views, personal insights and a conversation with other views and visual approaches. First, this container of art and the work of art, of artistic work, wants to offer an opportunity to speak to oneself and then to try out the artists, their positions, attitudes, doubts, methods and role models, intentions, secrets and motivations, loving and fearing and thus thinking. Thinking is always personal. Courage requires courage to make mistakes, to stand naked, to get lost or to think something that hurts. The reflexive work wants to do this with ease, take off, float, fly or even with melancholy, farming like a horse. It knows that it takes place in its own time and is blind to it. It is looking for self-determination and self-setting and it knows that sentences alone are no sign of consciousness. Or does the ornament think? The courage and freedom to think for oneself is not a matter of course and, especially in educational contexts, a precious commodity that must be protected. Reflective work can take place in any medium. It can be a funeral, a concert, a guided tour, baking bread, building people, cutting stones, gilding transmission masts, interpreting tarot cards,... it is important that in it the artistic activity meets itself, is accessible and open, has desire for the so-called encounter with what is not art and wants to recognize art as art.


Die reflexive Arbeit 3
ist eine leichte und schöne Sache. Bevor sie leicht und schön ist kann sie hart, schwer und unangenehm sein. Meist läuft sie durch einen Nullpunkt von gar nichts will mehr gehen und verstehen, dann öffnet sich das Gate wie von alleine.



reflexive work 3
is an easy and beautiful thing. Before it is light and beautiful, it can be hard, heavy and unpleasant. Usually it runs through a zero point of nothing wants to go and understand anymore, then the gate opens by itself.


Die reflexive Arbeit 4
gibt es nicht. Sie ist immer anders. Sie ist lebendig. Füttern und streicheln erlaubt!
the reflexive work 4
there is not any. It is always different. It is alive. Feeding and caressing allowed!



Birgit Kempker

Brigham Baker

a stranger in a familiar room




I visited a house in which I once lived in many years go. The person living there now was kind enough to cook dinner and let me spend the night. It was surprising to find the house and its things to be almost the same as before, but it wasn’t such of a nostalgic experience as I would’ve expected. Perhaps because things had changed so little, the idea of past felt obsolete. I felt myself like a stranger in a familiar room, myself that which had changed.

The story is a collection of sensations felt during the experience. If this link is to ever die, feel free to find me.

→ Link

Michael Etzensperger

MASKEN 2



35 Bücher in unikater Ausführung
80 Seiten, Hardcover, 210 x 297cm
cpress, 2019



«Masken 2» ist eine Neuauflage von meinem Buch «Masken» (cpress, 2018). Die 51 Bilder aus «Masken» – Doppelbelichtungen von Bildern von Masken aus Büchern – wurden für «Masken 2» in ein neuronales Netzwerk für maschinelles Lernen (GAN) eingespeist. Daraus entstand eine neue Edition von 35 Büchern mit einem jeweils unikaten Bildteil von 51 generierten Bildern. Meine Aufgabe als Künstler beschränkte sich dabei weitgehend auf die Verwaltung und Organisation der Daten und die Produktion der Bücher. Auf gestalterische Entscheidungen habe ich weitgehend verzichtet. Das Layout übernahm ich von «Masken», wobei ich das Format auf das Standardformat A4 reduzierte. Die Bilder sind computergeneriert und der Text wurde per Transkriptionsapp einem Youtube-Video entnommen, das GAN-Systeme erklärt. Die Bücher wurden bei einem vollautomatisiserten Print-on-Demand-Anbieter produziert. Sie stehen unter einem strikten Auflageregime. Jedes Buch wird als Unikat behandelt und trägt eine handschriftliche Künstlersignatur.
Mich interessiert das Moment der Repetition, der Umkehrung von Autorschaft, die Frage nach dem Original aber auch der Widerspruch. Die generierten Bilder sind Interpretationen von Bildern, die ihrerseits bereits Bildinterpretationen waren (Doppelbelichtungen von Bildern von Masken). Durch die viel zu geringe Anzahl Ausgangsbilder, welche für wirklich autonome Resultate des GAN nötig wären, bewegen sich die neuen Bilder irgendwo zwischen kaum erkennbaren Poor Images und fast exakten Kopien der Originale. Die Behandlung der Bücher als Unikate und die Signatur suggerieren eine Exklusivität, die aber durch die grosse Anzahl Bilder, deren Beliebigkeit und die vollautomatisierte Billigproduktion unterlaufen wird.

Nr.1, MASKEN 2
→’Nr.2, MASKEN 2
→’Nr.3, MASKEN 2
→’Nr.4, MASKEN 2
→’Nr.5, MASKEN 2
→’Nr.6, MASKEN 2
→’Nr.7, MASKEN 2
→’Nr.8, MASKEN 2
→’Nr.9, MASKEN 2
→’Nr.10, MASKEN 2
→’Nr.11, MASKEN 2
→’Nr.12, MASKEN 2
→’Nr.13, MASKEN 2
→’Nr.14, MASKEN 2
→’Nr.15, MASKEN 2
→’Nr.16, MASKEN 2
→’Nr.17, MASKEN 2
→’Nr.18, MASKEN 2
→’Nr.19, MASKEN 2
→’Nr.20, MASKEN 2
→’Nr.21, MASKEN 2
→’Nr.22, MASKEN 2
→’Nr.23, MASKEN 2
→’Nr.24, MASKEN 2
→’Nr.25, MASKEN 2
→’Nr.26, MASKEN 2
→’Nr.27, MASKEN 2
→’Nr.28, MASKEN 2
→’Nr.29, MASKEN 2
→’Nr.30, MASKEN 2
→’Nr.31, MASKEN 2
→’Nr.32, MASKEN 2
→’Nr.33, MASKEN 2
→’Nr.34, MASKEN 2
→’Nr.35, MASKEN 2

Ramon Feller

close of a long day

high and low
a little like
going to and fro
going to and fro
going to and fro
till in the end
close of a long day
to herself
to herself
whom else
time she stopped
going to and fro
time she stopped
time she stopped





Rocking chair made of spruce wood and glue standing at the entrance of an country house,
program on website

STELLA

I cry in my Calvins

thoughts and memories of modern sadness

Manuel Guldimann

PAZARACK

I‘ve been wanting to do this comic for a long time. Since about 5 years my thoughts slip into this other world from time to time. There‘s this watery planet covered by weird islands and grotesque life forms in my head. Whenever I want I can discover more and each day something new gets washed up on these shores. And somehow it doesn‘t get boring. But nevertheless, after spending so much time dwelling in a fictional world it was about time to get something onto paper. The result is just a glimpse, but it is also a ventile for many other things which come from my daily life. So whatever bothered me might have found a way into this book...

The volume is 54 pages including sketches, prewords and credits.
It will be displayed at the diploma exhibition and if you would like a copy contact me via manumann@windowslive.com















Special thanks go to Arlène Stebler and Robin Rickenbacher, which both had to endure my endless questioning and constant talking about this comic. They both shared their criticism and ideas and had a lot of impact on the project. Also they didn‘t get to spend much time with me lately, which I am very sorry for. Another gem that I want to thank is Bruce Lee, Arlène‘s cat (the cutest, weirdest and most alien-like cat which i know) for being such an inspiration. Thank you Manu Gagneux, you really gave me comfort. Ändu and Sapir I wanna thank for their wild ideas and caring. More thanks go to all people that I didn‘t mention (because I probably forgot because it‘s 04:50 a.m. and should go to bed) and of course my family who supported me and had the biggest impact on the story.

Fürs Omi und dr Opi und s Mutti und dr Daddy. Danke villmol für alles!

Adrian Huber

Anatomie-Malatlas



In einer Brockenstube bin ich auf diesen Anatomie-Malatlas gestossen und wusste gleich, dass ich dieses Buch haben will. Dass es anschaulich sei, hab ich mir davon erhofft. Mir beim Anschauen all der Körper helfen könne, mit denen man den Raum teilt und die einem in Bildern begegnen. Die einen anziehen, aber manchmal auch abstossen. Dann wieder setzen sie sich als abstrakte Gebilde im Auge zusammen. Also etwas zum Vorstellen, wenn sie nicht konkret anzuschauen sind? Im Atelier ist ja ausser dem eigenen oft kein Körper zugegen, dem man gelegentlich etwas abschauen könnte.

Eine willkommene Ablenkung sollte mir die Beschäftigung mit dem gefundenen Buch auch sein. Gute Ablenkung ist kostbar, denn da fällt es einem plötzlich wieder ein, dass es doch ein Aussen gibt. Und am besten finde ich die Ablenkung, die ich auch anfassen kann.

Vollends überzeugt hat mich dann dieser Satz im Vorwort: “Das vorliegende Buch bietet eine sehr gute Möglichkeit, mit relativ geringem zeitlichen Aufwand (fast kein stures Auswendiglernen!) und einer Methode, die Freude macht, den menschlichen Körper und seine Funktionen genau kennenzulernen”.

Ja, Beobachten und Betrachten liegen denen, die Bilder machen, wohl näher. Begriffe und Bedeutungen dürfen aber auch ihren Platz haben. Ob sie notwendig Inhalte eines jeden Bewusstseins sind? Diese Frage kann wohl nicht endgültig beantwortet werden. Aber wenn man auf zwei Beinen geht und zwei Hände hat, hat man schnell das Bedürfnis, vielem hinterher zu rennen und vieles zu begreifen

Beginnen könnte man auch mit blossem Beschreiben. Und sich Bilder machen, in denen die Bestandteile wie Bausteine sind, mit denen man spielt. Bilder nicht immer vom Körper, immer aber mit dem Körper.

Denken. Und dann wieder Druck ablassen. Nicht nur im Darm und nicht nur im Kopf. Überall im Körper drin verteilt, da seien sie aufgehoben, unsere Erinnerungen. Das Zellgedächtnis. Von dem ganzen Ding, dem ganzen Körper aus geht das Erleben, und dem Ganzen gilt die Erfahrung.

“Der menschliche Körper fasziniert im Grunde jeden Menschen. Doch fehlen oft Gelegenheit und auch die entsprechenden Hilfsmittel, um sich einmal genauer mit ihm zu befassen”. Auch das sagt das Vorwort. Welche Formen dann diese Faszination konkret für diese oder für jenen annimmt, welche Funktionen in welchen Momenten in den Vordergrund treten, das kann die Fantasie anregen. Denn so ein Körper kann ganz schön Freude machen. Doch dann wieder ist er das Fremdeste überhaupt. Und manchmal ist es einfach der Falsche. Oft spürt er Furcht, und das ist nicht nur so ein Gefühl.

Man hört und sieht ja vieles, wenn auch nicht alles davon mit dem Herzen. Das meiste aber geht unter die Haut. Man will helfen und kann es doch nicht. Man hat ja nur zwei Hände. Im Grunde kann er dies auch ohne Hände, der Körper: nämlich heilen. Und tatsächlich ist er immer da. Jetzt. Und jetzt. Und jetzt. Bis er es nicht mehr ist. Ob man nun versucht, mit ihm arbeiten, oder gegen ihn.

Faszinierend ist es, dieses Ganze, wo verschiedene Systeme nebeneinander, ineinander, mit- und umeinander funktionieren.

“Malend lernen? Malen ist  […] eine der wirkungsvollsten - und gleichzeitig angenehmsten - Lernmethoden. Die Lernenden werden mit den grundlegenden strukturellen und funktionalen Erscheinungsformen des menschlichen Körpers vertraut, während sie die Tafeln ausmalen und zum eigenen Körper in Beziehung setzen.”

Oder so: lernend malen? So ein Ausmalbuch auch, um die Konzentration zu üben. Es ist nicht immer leicht, das Lernen. Und damit meine ich auch das Leben. Und damit auch das Lieben. Was mal mit grosser Lust verbunden ist, gerät plötzlich in einen Zustand der Lähmung, und das Machen fällt einem schwer. Da nervt man sich schon mal. Weiss nicht mehr, wo oben ist, wie man sich besser organisiert, und das Persönliche erscheint so problematisch. Aber in einem Querschnitt sähe das vielleicht wieder anders aus. Da sieht man mehr, zumindest anderes, auf diesen Schnitten durch verschiedene Ebenen.

Und auch diese zwei Möglichkeiten birgt der Körper in sich: reden oder rennen. Hilft bei Spannungen und bei Stress. Und dann geht es zurück zur Tätigkeit. Hier ist unten. Darauf sollte man vertrauen können, auch wenn einem der Zweifel auf der Zunge liegt.

Chris Hunter

Was mag Chris Hunter:

→’ Download Was mag Chris Hunter: (.PDF)

CCZine im Papierformat bestellen
E–Mail an: ch@chrishunter.ch
































Martin Jakob

Stool Roping Sessions


I proposed to my relatives to be involved in my artistic process.



Some friends and members of my family helped me to produce 45 stools.




The main action was to stretch 35 meters of cotton rope on each seat.




After a while, gestures became automated, and tongues were loosened.




A group synergy has arisen.







Thanks to :
Clément Borel, Neal Byrne Jossen, Veronica Casellas Jimenez, Anne-Gabrielle Evard, Ruben Glauser, Théophile Glauser, François Jakob, Frédéric Jakob, Sybille Jakob, Alice Jeannet, Sylvie Linder, Viencent Locatelli, Pauline Maurer, Christine Perrochet, Martine Perrochet, Florence Quadroni, Jean-Daniel Ribaux, Virginie Ribaux, Nicolas Raufaste, Joan Scherten, Liza Trottet and Emilio Vidal.

Christelle Kahla

I’d Like to Cum in Your Ass




« No one is more arrogant toward women, more aggressive or scornful, than the man who is anxious about his virility. »
Simone de Beauvoir, The Second Sex (1949)


I’d Like to Cum in Your Ass is a digital booklet consisting of a self-portrait (To S., 6.8 x 9.1 cm, colour photograph, 2019), followed by 14 quotes from discussions I had during professional meetings about my work with men from the Swiss art scene. Their names are deliberately omitted, just their profession is specified.
As a result of these discussions, inappropriate statements about my work and person, as well as inappropriate proposals in such a context, emerge.
The photograph, accompanying the quotes, does not wish to arouse nor displease, it lets itself be looked at passively. In a sense, it is an illustration and an answer to their words, conveying different metaphors and questions linked to sexuality, art history and women : « your fight is not ours. »
I am a woman painter, free to expose and enjoy my body.
I assume and claim my femininity through my actions, my appearance and my painting.
I am and will remain a seductress.
But not everything can be reduced to its surface.

→ Download I’d Like to Cum in Your Ass (.PDF)

Andreas Kalbermatter

printouts two zero one nine


printouts two zero one nine is a series of selected images from my phone that was delivered at the same day for two different occasions. Once as the original printouts for an exhibition in Paris called Gärklima and once included in the attached PDF with an additional text and an installation shot of how the series was presented in the exhibition. → Download printouts two zero nine (.PDF)

Sonja Lippuner

HOW WE LIVE AND WHAT WE SHARE




HOW WE LIVE AND WHAT WE SHARE
Ein Zustandsbericht in Reflexion
Notizen.
Entstanden nach der Geburt meines zweiten Kindes.
13.01.- 12.07.2019

Please contact sonjalippuner@hotmail.com for a copy.

Tiphanie Kim Mall

Slideshow with 18 photographs, July 2019

The slideshow consists of eighteen photographs shot between October 2017 and last week. The images, shot variously on medium-format and 35mm analogue cameras, digital point-and-shoot and phone, include shots of the navel of the earth at Delphi, the baby of a friend and a funeral, alongside airport interiors, Basel street scenes, a spring field in Reinach after snow, the exercise yard of Saint-Gilles prison, and the view from my mother's balcony.



Click here to view slideshow





Fasnacht, 2018
Croissant, 2018
Migros, 2018
Reinach, 2019
Hirzbodenpark, 2019
Geranien, 2019
Tassos, 2018
Cat surgery, 2019
Geneviève, 2017
Omphalos, 2019
France, 2017
Martha, 2017
Zürich Flughafen, 2017
Paris, 2017
Spinnen, 2019
Flugzeug, 2018
Flughafen, 2018
Saint-Gilles, 2017

Alexandra Meyer

„showing my grandmother an artwork where she is part of it“

Dominic Michel

Pavilion of Dreams, 2019

Simultaneous saxophone interpretation of Juno; last track on Harold Budds Ambient Album The Pavilion of Dreams (1978), along a fountain.

Niku Alex Muçaj

A left-handed line

At school enrollment I was forced to learn to write and paint with my right hand, even as a left-handed person. That was common in Albania and in many other countries.

Some years ago I tried to learn to write left-handed and my brain started to play silly jokes with me, it felt like new parts of the brain got in use, it become a dizzy feeling.

For the reflexive work I decided to reactivate this process and I started to think and search for different strategies to question the social corset we all wear.
I finalised this process with this gesture called “A left-handed line.”


Katrin Niedermeier

Tessa and Rose



Tessa and Rose

“I am actually searching for realness and meaning in life. .... I am the humanoid character, slightly irritated and a bit troubled.“


This is how Rose, one of the two characters of my video animation reality island is elsewhere, describes herself in the statement that accompanies this text. Her description refers to the complexity of the relationship to Tessa, who is at the same time the source of her physical presence in the work, and her alter ego.

Tessa is an avatar, a scanned body of a woman, for sale on the internet. Her sales title is “sexy girl character - Tessa - 3D model“, which I purchased for $35.00, including a royalty-free licence, with all extended uses. Out of altogether four universal avatar characters for sale – in the categories “military“, “sexy“, “overweight“, and “elderly“ – Tessa is shown posing naked in a living room environment to give an idea of her “life“ and personality. Permanently for sale and purchasable by everyone, the artificial environment that was especially designed for her included supposedly personal photos and belongings of hers, which give a hint of her fictional identity. The design gives the impression of an international background hinting at a sensitive character, who is not quite sure of the situation she is exposed to. The images were taken out of a perspective of a male gaze. In her fictional environment she gives the impression of waiting for sexual intercourse with the user.

Her presentation as readily available substitute of an “ideal“ woman became the starting point of my project featuring fictional characters of Tessa and Rose, both being altered by me from the same source avatar in the process. As evident of Rose’s statement quoted above, I imagined her as a sensitive character not having found her place in life. However, Tessa is rather freed from external constraints actively engaging with her environment. She thus becomes a role model for Rose, an alter ego I created, which embodies the confidence as a reaction to the abusive context out of which she originated in her virtual world. Eventually, it is a construct, a projection which originated in the mind of her creator, who is taking his sources from the physical world he experiences. In this scenario, Rose equals a user for whom Tessa experiences worlds that Rose herself does not have access to. This describes a similar relationship between myself and the avatar “Tessa“.

The avatar has its origin in Hindu religion. “Avatara“ were heralds on earth, sent from gods, representing a human being or an animal. They were to proclaim “truth“ and to help humans in their evolution and spiritual development. Compared to these origins, in the western world, the word ’avatar’ is mostly used in a different context and has a different meaning. It is an artificial character in the virtual world. Through an avatar an individual can be represented, is able to interact in a world of “as if“: to experience a virtual environment even more intensely as would actually be possible in the physical world.

For me, questions of authorship, responsibility, personal identity and even abuse are occupying my recent work. All this strongly influenced my thought process and showed me as to how the virtual space is dominated by male visions, sexism, exclusion and control. In preparation of my work I was inspired by Arthur Rimbaud’s collection of poems and the novel biography titled I Is Another. In one section, Rimbaud likens his body with a boat thrown into wild waters, completely vulnerable to its effects. He thus describes the necessity of the artist, who has to endure outside forces and to explore “...the unknown by a derangement of all the senses“ in order to come into contact with himself and beyond. In my work, I similarly expose myself through Tessa and Rose by questioning my identity as a woman, as a mother, as a wife, as a former fashion designer, and ultimately, as an artist.



→ Download Tessa and Rose (.PDF)

Noemi Pfister

Lettere ad un'amica




“Basel, March 23rd

Dear friend,
I can’t sleep, I need to share my thoughts with you. Writing to you the other day did me good. It helped me to let some steam off.
I would love to know more about you. How do you feel with the other fish in the aquarium? Don’t you feel claustrophobic in such an overpopulated tiny space?"


I sent 5 letters to a fictional friend, through which I share my thoughts about life and art with her.
It is written in Italian, my mother tongue. This allows me to be more clear and direct. Attached you can find the translation in English.

→’ Download Lettere ad un'amica (.PDF)

Giangiacomo Rossetti

NOTES 18/19

I translated in English all the notes I wrote between 2018 and 2019.



→ Download NOTES 2018/2019 (.PDF)

Guadalupe Ruiz

12.02 - beginners II

During three months I took swimming lessons at the swimming pool from the Kongresshaus in Biel, the city where I live.

The course was called: 12.02 - beginners II.

After each of the 9 lessons I wrote the first impressions, the phrases or situations that stuck in my mind.

The offset print contains all these moments in one. The size of the print is 50 x 35 cm and the type of paper is one of these for printing a diploma or a similar object with a marble structure on it.

The name of the ink’s color is rouge Athlétisme.

Now I have subscribed for the next course starting in August, the swimming course: 13.03 - advance I.

Mia Sanchez

Fists Full of Secrets

The tram follows the shore promenade, which lays in front of us all calm and reassuring. If I would be here for a different purpose, I would probably get out of the tram. A few stops further after a short check on her map, we do get out. The lake is still in sight. The shore line lay around it, like the chalk lines around a body. (….)

Excerpt from Fists Full of Secrets, if you wanna read more, contact mia.sanchez@gmx.ch

Micael Santos

21 ideas to find more creativity and meaning in everyday life

“One last thing, as you stumble along, pay close attention.
Enjoy this day as much as you can, as your life depends on it.
Because it does.
This day, this moment, is what you’ve got.”

Excerpt from day 13 of the diary.



This Reflexive-Work is a diary, a documentation of an ongoing research that comes from a willingness to change several aspects of myself, an attempt to bring more awareness in my everyday life by living in the present moment.

→ Read 21 ideas to find more creativity and meaning in everyday life
→ Download 21 ideas to find more creativity and meaning in everyday life (.PDF)

Jérémie Sarbach

Flussprotokoll

Die Themen Zeit und Temporalität haben in und für unsere* Werke/Projekte/Prozesse sukzessive an Relevanz gewonnen. So zum Beispiel in der Performance-Installation Streamer (2019), die wir an der Master-Abschlussausstellung I-HOOD (26.8.2019 -1.9.2019) im Kunsthaus Baselland zeigen oder in der Einzelausstellung little sun back here, a post-periphery poem (29.11.2019 – 7.11.2020) im Kunstmuseum Sion. In der die Fotosensitivität von Holz und dessen Langzeitbelichtung eine wichtige Rolle spielen. Teil dieser Ausstellung ist die Drehung eines alten Walliser Stadels im Binntal um 180 Grad. Damit wird die gräuliche Schattenseite des Gebäudes, welches nie oder fast keine Sonne erhalten hat, für zehn Jahre in die Sonne gedreht, so dass sie den umliegenden dunkelgebräunten Fassaden angleichen wird. Im Museum in Sion thematisieren wir durch ein Solarium die einjährige Dauer der Ausstellung. Diese Arbeitsprozesse und Werke haben uns dazu gebracht, uns stärker mit der Dauer der Kunstproduktion/Konzeption und dessen Verhältnis zur Temporalität des Werkes/der Ausstellung auseinanderzusetzten.

Wie arbeiten wir mit der uns zur Verfügung stehenden Zeit und was bedeutet es ein Werk, das mehrere Jahre vielleicht Jahrzehnte sichtbar sein wird, in wenigen Wochen/Monaten zu konzipieren? Wie beeinflussen alltägliche Tätigkeiten wie Wandern, Theater, Tanzen, Filme, Musik, Früchte und Kräuter sammeln, Fischen, Strahlen, Klettern, Poesie, Schwimmen, Freundschaft, Familie, Drogen, Literatur, Essen und Sex, sprich alles das, was innerhalb und ausserhalb des Ateliers geschieht und mit dem wir den Grossteil unserer Lebenszeit verbringen, unsere künstlerische Praxis?

Für meine reflexive Arbeit (und auch unabhängig davon) haben Flurina Badel und ich, während einem mehrmonatigen Aufenthalt im Kunstdepot Göschenen, viele Stunden am Fluss verbracht und dort ein Protokoll erstellt. Die Zeit, die wir dort am Fluss verbracht haben, war für uns sehr wertvoll, um über Konzepte wie z.B. Wahrnehmung, Zeit, Kontemplation, Flow, NaturKultur, Skulptur, Installation und Zeichnung nachzudenken, zu schreiben und zu sprechen. Seither haben wir es zu einem wichtigen Bestandteil unserer künstlerischen Praxis gemacht regelmässig an Gewässern zu sitzen und dort unsere Beobachtungen und Gedanken zu protokollieren. Einen Auszug aus diesem weiterwachsenden Flussprotokoll stellt nun meine reflexive Masterarbeit dar.

→ Download Flussprotokoll (.PDF)

Jan van Oordt

La Dépendance 2017-2019 Archive Folder

Personal selection from the archive, library and research on the process of La Dépendance.
(Standard A5 Folder, 20x23x4cm, Inkjet Prints, Clearpockets, Index, 139 pages)



Page 2/3
Left: LP Inlay; LP by Anna Homler and Steve Moshier; Breadwoman and Other Tales, (1985-1993)2015 RVNG Intl. La Dépendance Library
Background: La Dépendance, June 2018




Page 74/75
LP Inlay; LP by Anna Homler and Steve Moshier; Breadwoman and Other Tales,(1985-1993)2015 RVNG Intl. La Dépendance Library




Page 97/98
Stages of the Renovation Spring 2018




Page 66/67
Left: Finished Bedroomfloor, Renovation Detail, Spring 2018
Right: LP Cover; Tiger Balm / Amazonia Dreaming / Immersion by Annea Lockwood, (1970) 2017 Black Truffle Records, La Dépendance Library




Page 64/65
Left: Excerpt from: Kunstforum Bd 145 (1999), Künstler als Gärtner; Jenny Holzer, Black Garden, Nordhorn 1994, Page 91, La Dépendance Library
Text: Ghost Camp II, 6-10.9.2018, Program of the workshops
Top: Eloise Bonneviot, Mycologicaltwist; Workshop on how to dye fabric with mushrooms




Page 105/106
Disassebled Sculpture of Raphael Linsi (Pet Bottles)
Background: Excerpt from Anna Bak; Wilderness, in: Wilderness Survival. A Guide to the Aesthetics of Survivalism, 2015 Onomatopee 113 Cabinet Project, La Dépendance Library
Foreground: Display of notes at Raphael Linsis Talk „Milligram“ 22.6.2019, La Dépendance




Page 117/118
Left: Nienke Terpsma on an excursion from the banks to the mainstream (Here: Fiolle entering the Suze)during the meeting of the Dalvazza Group 25.5.2019, St.Imier
Right: Background: Fieldlibrary, Winter 2018
Foreground: Birdhouse, Glazed Ceramics, 30x20x15cm, Jan van Oordt 2019




age 42/43
Left:Ludwig J.J. Wittgensteins Cabin in Skjolden Norway, 1913-1952
Right: Freshly oiled floor, residency working space 2018




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Excerpt from Anna Bak; Wilderness,in: Wilderness Survival. A Guide to the Aesthetics of Survivalism, Page 56, 2015 Onomatopee 113 Cabinet Project, La Dépendance Library




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Left:Schnittmuster, Burda, Collage Collection, Jan van Oordt
Right: First Page of the Index

Sophie Yerly

Domain (2016-ongoing)

Domain is a ever growing collection of contemporary artist’s domains. The specificity of these sites is to be online space that escape for some reasons to the interests of the art market.

These domains have been all publicly bought online for a unique price of 20 CHF each. All these properties have their own metabolism. Some are waiting to be activated. Some are put back into the domains market. Some are traded. Eventually a small fragment of the collection is activated as websites and is exhibited onto www.sophieyerly-2.com