Name: Daniel Marti
Ort: Basel, Zürich (Tunis 2008-2010, Anatolien 2005, Los Angeles 1994-2001)
Geburtsjahr: 1972
Kontakt:
dm@danielmarti.ch
Website:
www.wegorythm.net
Info:
In meiner Fotografie beschäftige Ich mich eingehend mit Fragen des Archivs. Anhand des indexikalischen Signifikanten der photochemischen Spur, leite Ich mit dem Diskursbegriff queering the archive ab, was Ich zunächst mit einer Differenz des Sozialen in Verbindung bringe. Darunter verstehe Ich Themen wie Körperlichkeit, Ritualisierung, Schuldigkeit sowie Fragen der Tilgung. Ich setze mich diesbezüglich mehr mit Formen des ästhetischen Denkens auseinander als beispielsweise mit Ideen.
Mit Ritualisierung ist gemeint, die Tilgung von Schuld zum Beispiel durch eine Opfergabe wie es in Form von Tieropfern in nicht-westlichen Gesellschaften noch heute ein verbreitetes Ritual ist. Die Gelegenheit eines Besuchs wird zum Anlass genommen als Zeichen der Wertschätzung des jeweiligen Gastes, ein rituelles Opfer-Lamm zu schlachten. Ich denke jedoch, dass die kritischen Betrachtungen zu einem solchen Ritus weitreichender sind als das blosse Töten eines Tieres durch Menschenhand implizieren würden. Was hingegen Beiden gemein ist, ist die Begegnung und den Austausch im Orient wie auch im Okzident als Ereignis zu würdigen und dabei immer auch ein wenig darauf bedacht zu sein das Absichtslose über das Nützliche, das Zweckgebundene herauszustellen.
Die Aufnahmen in meinem persönlichen Archiv von 35mm Analog Film, entstehen so, das die Frage des Wie die Frage des Was überwiegen sollten. Dies ist nicht ungewollt, ist mitunter beabsichtigt sogar, allerdings wär Ich ein Schelm würd Ich nicht eingestehen auch oft gefordert und ganz schön ins Schwitzen zu kommen, dass eine jeweils vom anderen klar zu trennen, geschweige denn noch zu unterscheiden können.